46440-1Demnächst ist wieder Apfelzeit und Alles, was man aus diesen leckeren Früchten machen kann, hat Saison. Neben Apfelkuchen, Apfelmus und Apfelsaft sind Sommer und Spätherbst auch die Zeit für einige besondere Getränkespezialitäten, die wir ohne Äpfel nicht genießen könnten. Apfelwein (Äppelwoi), Cidre, Cider und Sidra sind inzwischen auch hierzulande bekannt und beliebt. Die allermeisten dieser Getränke sind keine neue Erfindung. Apfelwein wird (mindestens) schon seit der Antike getrunken. Cidre kannten bereits die Normannen, Cider, die angelsächsische Variante eines Apfelschaumweins, ist vermutlich ein Mitbringsel eben dieser Normannen. Die brachten, bei der Eroberung der britischen Insel, Ihren Cidre mit. Den Angelsachsen schmeckte das Getränk und aus dem Cidre wurde Cider. Der Sidra wiederum ist die spanische Interpretation des Apfelweinthemas. Was unterscheidet die apfeligen Getränke und wie werden sie hergestellt? Apfelwein, vor allem aber die bekannte und beliebte hessische Variante, den Äppelwoi, gewinnt man aus eher säurehaltigen Apfelsorten, die gekeltert und vergoren werden. Der Geschmack und die Säure/Süße ist natürlich abhängig vom Zuckergehalt der verwendeten Sorten. Die spanische Apfelwein-Variation, Sidra, ist ebenfalls ein Getränk mit langer Tradition, hat aber einen deutlich höheren Säureanteil als der deutsche Apfelwein. Zur Herstellung der Apfelschaumweine,  Cidre und Cider, werden ebenfalls Äpfel vergoren. Meist mischt man herbe und säuerliche Apfelsorten. Während allerdings  Apfelwein im Regelfall etwa 6 Wochen gärt, dauert das beim Cidre schon mal 3 Monate.20160713_105344 Herbere Apfelsorten sind die Grundlage des französischen Cidre, der allerdings sowohl eine liebliche als auch eine herbe Variante  kennt. Beide gären noch in der Flasche nach, was viel prickelnde Kohlensäure erzeugt. Die liebliche ist leichter, hat einen eher niedrigen Alkoholgehalt. Für den Cider bevorzugt man sehr süße Apfelsorten. Auch werden  die Äpfel länger vergoren, was für den meist deutlich höheren Alkoholgehalt verantwortlich ist. So ist es mit dem Apfel-(schaum)wein, wie mit vielen anderen schönen Dingen. Jeder entscheidet nach seinem persönlichen Geschmack. Probieren Sie doch einfach mal und schmecken Sie die Unterschiede. Es lohnt sich, versprochen! Übrigens gibt es da ja auch noch den Calvados...Aber das ist wieder eine andere Geschichte.